Der historische Prachtsegler LILLE HOLM, benannt nach einer kleinen dänischen Insel, wurde 1893 in Marstal auf Aerö (Dänemark) von dem berühmten Schiffsbaumeister Hansen gebaut. Hierfür verwendete er alt eingelagerte Eichen. Die Konstruktion, gebaut mit einer fünf cm starken Innen- und Außenbeplankung, zeigt bis zum heutigen Tag eine Qualität auf, die in unseren Tagen sonst nicht mehr aufzufinden ist. Auftraggeber für diese Meisterarbeit war der deutsche Kapitän und Reeder Otto Plambeck aus Heiligenhafen, der das Schiff im gleichen Jahr übernahm und als „Dorothea“ in Dienst stellte. In den ersten Jahrzehnten ihres Lebens beförderte die heutige LILLE HOLM Post zwischen den dänischen Inseln. über die Jahre veränderte sich die gesamte Schifffahrt und somit auch die Post- und Frachtsituation. Die Fracht wird wegen der aufkommenden Dampferkonkurrenz immer weniger. Mitte der 60er Jahre – nach diversen Eigner- und Namenswechseln – mußte der letzte dänische Eigner schließlich Gewerbe und Schiff komplett aufgeben. Die LILLE HOLM wurde 1967 rheinaufwärts nach Frankfurt/Main verholt und erhielt dort ihr heutiges äußeres Aussehen. In den kommenden Jahren folgte eine Umriggung von einer Gaffelketch zu einem Stagsegelschoner. Wieder wechseln die Eigner, bis letztendlich 1975 die LILLE HOLM in Lübeck zwangsversteigert werden mußte. Zu ihrer Rettung erwarben fünf Studenten die LILLE HOLM und steckten über die Jahre viel Arbeit, Geld und Zeit in das maritime Juwel. Ein vierjähriger Werftaufenthalt ließ den Stagsegelschoner zu neuem Glanz kommen. Seitdem wird die LILLE HOLM bis zum heutige Tage zum privaten Vergnügen gesegelt. Die Chartereinnahmen dienen ausschließlich dem Erhalt des Schiffes.
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